Die Osteopathie behandelt dort, wo die Schulmedizin heute aufgrund vieler Ursachen, wie zum Beispiel Arbeits- und Kostendruck dem Menschen nicht mehr ausreichend helfen kann.
Der Schmerz in seiner enormen Vielfalt zwingt uns im Vergleich zur Schulmedizin zu einem umfangreichen Therapieaufbau. Meist entstehen Schmerzen durch Traumas, OPs, Fehlstellungen und Fehlbildungen unseres ganzen Lebens. Diese verschiedenen Faktoren führen zu komplexen Problematiken. Diese gilt es zu finden und, wenn möglich, zu korrigieren. Darüberhinaus vermindern und behindern Bewegungseinschränkungen und Fehlstellungen die Funktionen der inneren Organe – von Durchblutung bis zu Sauerstoffanreicherung – und beeinflußen negativ die Genesung. Ebenso wie der Schulmediziner stellt der Osteopath seine Arbeitsdiagnose: Er findet also die komplexe Ursache für den Schmerz. Aus osteopathischer Sicht suchen und finden wir dabei meist mehrere Funktionsstörungen am Bewegungsapparat, welche den Körper daran hindern, sich selbst zu regenerieren. Dieser ganzheitliche Ansatz an einem komplexen System verweist auf die Wurzeln der Osteopathie, welche im Vitalismus und der Latromechanik zu finden sind. Zusammenfassend kann man den Osteopathen eher als "Mechaniker des Menschen" verstehen. Ob ein Bewegungsverlust in Organen, Gelenken, Sehnen, Muskeln oder anderen Geweben, der Osteopath ist darauf spezialisiert, diesen Bewegungsverlust zu finden und zu mobilisieren.
Natürlich gibt es dabei Grenzen. Sind Gelenke oder Strukturen bereits sehr weit „Verschlissen“ sind ebenfalls die Möglichkeiten der Osteopathie begrenzt. Hier greifen dann die Bereiche der Schulmedizin und der Chirurgie.
Miteinander statt gegeneinander Trotzdem oder genau aus diesen Gründen sieht sich die Osteopathie nicht als Alternative zur Schulmedizin. Die Osteopathie ist eine sinnvolle Methode bei funktionellen Beschwerden und Krankheiten. Ernsthafte, strukturelle Veränderungen im menschlichen Organismus (Tumore, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz, etc.) sind der Osteopathie nicht zugänglich und gehören in die Obhut der jeweiligen Fachärzte.